Heute dreht sich alles ums Thema Festgeld für Kinder. Für Festgeldanlagen gibt es derzeit zwar deprimierend niedrige Zinsen, gegenüber den meisten anderen Investments haben sie aber drei große Vorteile: sie sind krisensicher, die Zinsen werden garantiert und ist das Festgeld erst einmal angelegt, muss sich der Anleger bis zu dessen Ablauf nicht mehr darum kümmern. Wir geben eine Übersicht mit allem wissenswerten zum Thema Festgeld für Kinder.

Wichtige Tipps auf einen Blick
  • Die Zinsen von Festgeldanlagen liegen deutlich unter der Inflation 
  • Viele Banken bieten keine Festgeldanlagen mehr an
  • Festgelder sind risikofrei, die offerierten (Mini)-Zinsen sind garantiert
  • Einige Banken geben Sonderkonditionen bei Festgeldern für Kinder
  • Experten rechnen bis zum Jahresende mit einem leichten Zinsanstieg
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Man kann dort auch ein Festgeldkonto für Kinder eröffnen.


Festgeldkonten für Kinder: Der Vergleich

Erst die schlechten Nachrichten: aufgrund der geringen Zinsen und kaum vorhandenen Nachfrage bieten viele Banken gar keine Festgeldanlagen mehr an. Viele Kreditinstitute verlangen mittlerweile ab einer bestimmten Freigrenze sogar Negativzinsen.

Jetzt zum Positiven: Festgeldzinsen steigen derzeit (ganz leicht) an und das betrifft auch das Festgeld für Kinder. Es steht zu erwarten, dass es im Jahresverlauf noch zu weiteren kleinen Zinssteigerungen kommen wird. Indizien dafür liefern die Baukreditzinsen, die sind nämlich bereits gestiegen. In aller Regel passen die Banken ihre Guthabenzinsen nach einer gewissen zeitlichen Verzögerung an die Höhe ihrer geforderten Darlehenszinsen an. 

Es könnte sich also lohnen noch etwas zu warten, bevor man in Festgelder investiert – insbesondere, wenn deren geplante Laufzeit zehn oder mehr Jahre beträgt. Darüber hinaus ist die Verzinsung bei einem Festgeldkonto für Kinder bei vielen Banken ein wenig besser als bei einem normalen Festgeld.

Ganz zu schweigen von einem Standard-Tagesgeldkonto. Wenn überhaupt, rücken die meisten Banken dafür inzwischen nur noch Zinsen im Promillebereich raus. Welche Erträge dagegen bei einem Festgeldkonto für Kinder zu erwarten sind, darüber informiert der nachfolgende Vergleichsrechner.

Wo gibt es die meisten Zinsen für Festgeld?

Dies hängt natürlich grundsätzlich von der Laufzeit des Festgeldes ab. Je länger diese ist, desto höher sind auch die Zinsen. Diese bewegen sich derzeit je nach Anlagedauer und Kreditinstitut in etwa zwischen Null und  zwei Prozent.

Viele Banken wie beispielsweise die ING-DiBA oder Comdirect bieten derzeit gar keine Festgeldanlagen an. Andere geben sehr mickrige Zinsen wie etwa die Deutsche Bank über ihren Geschäftspartner mymoneybank mit 0,18 Prozent oder die Ford Bank mit 0,1 Prozent – beides bei einer einjährigen Laufzeit.

Löblich dagegen die Consorsbank: dort bekommt man bei gleicher Laufzeit derzeit immerhin zwei Prozent für sein Festgeld. Auch die Postbank bietet zwei Prozent Zinsen für Festgeldanlagen, dies allerdings nur in Kombination mit  einer Investmentfondsanlage.

Vorsicht übrigens bei Angeboten von Kreditinstituten die ihren Sitz außerhalb Deutschlands haben – selbst wenn der sich innerhalb der EU befinden sollte. Es gibt nämlich noch keine gemeinsame, europäische Einlagensicherung, die soll erst ca. Mitte 2024 kommen.

Bis dahin gilt: bevor man sein Geld bei einer ausländischen Bank anlegt, sollte man sich informieren, ob und auf welche Weise diese ihre Kundengelder im Falle eines Konkurses schützt.

Festgeld fuer Kinder

Kommt man vor Vertragsende ans Festgeld für Kinder ran?

Eine vorzeitige Kündigung von Festgeldern ist eigentlich grundsätzlich nicht möglich, und das gilt auch fürs Festgeld für Kinder. Allerdings hängt dies auch von der jeweiligen Bank sowie vom Verhandlungsgeschick des Anlegers und der Kulanz des Kreditinstituts ab.

Wenn etwa ein langjähriger, guter Kunde bei seiner Hausbank auch Festgelder geparkt hat kann er diese eventuell bei einem Notfall zumindest teilweise vorzeitig auflösen. Er könnte sich dabei auf § 314 BGB berufen. Der erlaubt die vorzeitige Kündigung eines Dauerschuldverhältnisses “aus wichtigem Grund”. 

Wer auf diese Weise vorzeitig an sein Festgeld herankommen will, sollte allerdings eine entsprechende Vorfälligkeitsentschädigung mit einkalkulieren. Denn laut § 314 BGB  Abs. 4 wird  “…die Berechtigung, Schadensersatz zu verlangen durch die Kündigung nicht ausgeschlossen.”

Was ist eine Vorfälligkeitsentschädigung?

Die Vorfälligkeitsentschädigung ist eine Gebühr, die ein Kreditnehmer zahlen muss, wenn er einen langfristigen Kreditvertrag vorzeitig kündigt. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn er die komplette Restschuldsumme nicht wie vertraglich vereinbart in monatlichen Raten sondern als komplette Summe auf einmal zurückzahlt.

Eine Vorfälligkeitsentschädigung fällt aber nur dann an, wenn die Möglichkeit, den Kredit vorzeitig zurückzuzahlen in diesem Vertrag nicht explizit vereinbart wurde. Wer es also bereits bei der Aufnahme eines Kredits für denkbar hält, dass er das Darlehen vorzeitig in Teilen oder gesamt zurückzahlen kann, sollte sich die Option von Sonderzahlungen vertraglich zusichern lassen.

Die meisten Banken bieten bei ihren Kreditverträgen die Möglichkeit jährlicher Sonderzahlungen in Höhe von vier bis maximal zehn Prozent der gesamten Kreditsumme.

Diese Möglichkeit der Sonderzahlungen verteuert den Kredit allerdings ein wenig. Dabei gilt: je höher die vertraglich vereinbarte vorzeitige Sonderzahlung sein darf, desto teurer wird der Kredit. Fehlt ein solcher Passus im Vertrag, so wird eine Vorfälligkeitsentschädigung fällig.

Die Höhe der Vorfälligkeitsentschädigung ist gesetzlich in der EU-Verbraucherkreditrichtlinie festgelegt. Der zufolge darf  die Vorfälligkeitsentschädigung bei seit dem 1. Juni abgeschlossenen Ratenkrediten ein Prozent der Restschuld nicht übersteigen. Läuft der Kreditvertrag bereits nach weniger als einem Jahr aus, beträgt die maximal zulässige Vorfälligkeitsentschädigung 0,5 Prozent. 

Der Grund für diese Vorfälligkeitsentschädigung ist, dass der Kreditgeber durch die vorzeitige Begleichung eines Kredits Zinsverluste erleidet, da sie sich dieses Geld ja selber gegen einen gewissen Zinsaufschlag leihen muss.

Die Bank lebt davon, dass sie nicht nur diesen Zinsaufschlag an den Kreditnehmer weitergibt, sondern diesen um einen Gewinn zu erzielen noch etwas erhöht. Darüber hinaus beschert eine vertraglich nicht vereinbarte, vorzeitige Tilgung dem Kreditgeber einen zusätzlichen Verwaltungsaufwand.  

Wie spare ich für den Nachwuchs?

Am besten ist es, man legt ein Kinderkonto oder Junior Depot im Namen der Kinder an. Die meisten Banken bieten diese Option und gewähren dort darüber hinaus günstige Sonderkonditionen. Der Vorteil eines solchen Kinder Kontos ist, dass alle Freunde und Verwandte dort jederzeit Einzahlungen für das Kind vornehmen können und die Erziehungsberechtigten das Konto zwar im Namen des Kindes verwalten, aber kein Geld von diesem Konto abheben können. Damit ist also sichergestellt, dass das Kind sobald es volljährig ist über die gesamte angesparte Summe verfügen kann.

Festgelder beherbergen als eine der ganz wenigen Anlagemöglichkeiten keinerlei Verlustrisiko, denn schließlich werden die Zinsen ja garantiert und dank der in Deutschland gesetzlich vorgeschriebenen Einlagesicherung ist auch das angelegte Geld in der Höhe von bis zu 100.000 Euro je Kreditinstitut abgesichert.

Dennoch ist es angesichts der Niedrigzinsen für Festgelder eine Überlegung wert, ob man nicht stattdessen eine Anlageform mit einer besseren Rendite wählt. Insbesondere ETF-Fonds werden von Finanzfachleuten wie beispielsweise der Stiftung Warentest als perfekte Anlage für Kinder empfohlen.

ETF sind indexbasierte, börsengehandelte Fonds. Sie gelten mit ihrer breiten Risikostreuung als ziemlich sicher. Dazu sind sie kostengünstig, haben für den Anleger einen sehr geringen Verwaltungsaufwand und eignen sich ideal als langfristige Geldanlage mit einer mindestens fünf- bis zehnjährigen Laufzeit. 

Wie viel Geld sollte man für sein Kind sparen?

Zunächst man hängt dies von den eigenen finanziellen Möglichkeiten ab sowie von der Frage, wofür dieses Geld später mal verwendet werden soll. Ist das Geld für eine konkrete Investition gedacht, beispielsweise ein Führerschein oder die Erstausstattung einer Wohnung, weiß man auch, wie viel Geld in etwa benötigt wird.

Damit lässt sich auch ausrechnen, wie hoch die Sparrate ausfallen muss, um schlussendlich auf den erforderlichen Endbetrag zu kommen. Im Internet  – etwa auf der Site der Stiftung Warentest – gibt es zahlreiche Kalkulatoren, mit denen sich die Höhe solcher Sparraten schnell und exakt berechnen lässt. 

Vielleicht ist das Geld aber als Zuschuss für den späteren, allgemeinen Lebensunterhalt des Kindes – etwa während dessen Ausbildung – gedacht? Dann ist natürlich entscheidend, wie hoch dieser Zuschuss ausfallen und wie lange er gezahlt werden soll.

Bei all diesen Beispielen haben die Höhe der Sparrate sowie die gesamte Laufzeit der Sparphase entscheidenden Einfluss auf die angesparte Gesamtsumme. Je länger man spart, desto niedriger darf natürlich die monatliche Sparrate ausfallen, um beim Auszahlungsstichtag  auf den gewünschten Endbetrag zu kommen.

Darüber hinaus hat der gewählte Anlagetyp eine erhebliche Auswirkung auf die während der Laufzeit erwirtschaftete Rendite und damit auf das Gesamtkapital. Wer hierbei z.B. auf Festgelder mit einer fünfjährigen Laufzeit setzt und dafür vielleicht ein Prozent Zinsen bekommt, weiß auch ganz genau, welche Endsumme er bei Vertragsablauf garantiert erhält.

Komplizierter ist eine präzise Vorhersage hinsichtlich des Endbetrags, wenn man stattdessen  in börsennotierte Anlagen und Sparpläne investiert, die etwa auf Fonds, Aktien oder einem Aktienindex basieren. Je nach Risikoklasse können dort sowohl hohe Renditen als auch hohe Verluste möglich sein.  

Geld fuer Kind sparen

Sind Sparkassen und Volksbanken noch zeitgemäß?

Beide sind sicherlich nicht so hipp und trendy wie die allermeisten Direktbanken, die mit ihren Banking-Apps und ihrer Online-Performance vor allem um die technikaffine, jüngere (Lauf)-Kundschaft buhlen. Sparkassen und Volksbanken wirken da im Direktvergleich natürlich ziemlich altbacken.

Zumeist haben sie auch etwas schlechtere Konditionen sowohl bei Anlageprodukten als auch bei Finanzierungen und Konten. Dafür punkten Sparkassen und Volksbanken mit einer grundsoliden und persönlichen Beratung.

Da diese Finanzinstitute ein bundesweites, dichtes Filialnetz betreiben bleiben viele Kunden “ihrer” Sparkasse und ihrem persönlichen Sparkassenberater ein Leben lang treu. Insbesondere für Verbraucher, die nicht ständig die Bank wechseln wollen und sich auch nicht gerne mit finanziellen Dingen beschäftigen, sind die – übrigens gemeinnützigen – Sparkassen und Volksbanken eine echte Alternative zu den zeitgeistigen Online-Finanzdienstleistern.  

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Nadine Launstein