Eltern kennen es: Ein Moment der Unachtsamkeit und schon ist eine kleine Verletzung da. Die Schnittwunde kommt, genau wie die Schürfwunde, häufig vor und ist in der Regel zwar unangenehm, aber harmlos.
Eine gute Wundversorgung vorausgesetzt, verheilen beide Wundarten schnell und ohne weitere Folgen für das Kind. Doch was genau ist wichtig, für eine korrekte Wundversorgung? In diesem Beitrag wurden die wichtigsten Informationen zusammengefasst.
Verletzungen der Haut – Was ist zu tun?
Unabhängig davon, ob es sich um eine Schürf- oder Schnittwunde handelt, gilt: Eine Wunde stellt stets die Verletzung einer oder mehrerer Hautschichten dar. Dabei ist es für die sorgfältige Wundversorgung nicht nur beim Kind wichtig zu bedenken, dass mit der Haut auch deren Schutzfunktion zerstört wird, so dass körperfremde Keime leicht von der Außenwelt ins Körperinnere gelangen können. Wie die Alltagsverletzungen richtig behandelt werden sollten, findet man hier.
An dieser Stelle folgt jedoch bereits der erste und wichtigste Tipp: Auch wenn Eltern, nachdem sich ihr Kind eine Schnittwunde zugezogen hat, den Impuls verspüren, sichtbaren Schmutz direkt mit Hilfe des eigenen Speichels aus der Verletzung zu entfernen, sollten sie diesem Impuls bitte niemals nachgeben.
Findet man hier doch zu viele Krankheitserreger, die auf diesem Weg von außen in die Blutbahn gelangen und dort für eine Infektion sorgen können. Das gleiche gilt auch für eine Schürfwunde: Die Reinigung der Verletzung ist zwar wichtig, sollte jedoch stets unter hygienischen Bedingungen stattfinden. Doch wie sollte nun die Wundversorgung beim Kind genau aussehen und welche Besonderheiten gibt es beim Vorliegen von Schnittwunde oder Schürfwunde?
Wie wird eine Schnittwunde beim Kind versorgt?
Eine Schnittwunde entsteht, wie der Name schon sagt, durch einen Schnitt in die Haut, der in der Regel mit Messer, Schere oder sonstigen scharfen Gegenständen passiert. Bei dieser Wundart wird die Hautbarriere glatt durchtrennt und je nach Tiefe der Verletzung werden nicht nur Blutgefäße, sondern auch Nerven, Sehnen und andere Gewebe beschädigt.
Doch schon eine „nur“ oberflächliche Schnittwunde blutet oftmals stark, weshalb die Wundversorgung sowohl beim Erwachsenen als auch beim Kind zunächst einmal die Blutung stillen soll. Die verletzte Körperstelle wird hochgelagert und die Schnittwunde mit Hilfe einer sterilen Pinzette (falls kleine Partikel wie Steinchen in die Wunde gelangt sind) sowie keimfrei verpackten Kompressen und geeigneten Desinfektionslösungen gereinigt.
Anschließend wird die Verletzung mit einem luftdurchlässigen Pflaster abgedeckt. Bei Unsicherheit was die Wundversorgung angeht (beispielsweise, wenn die Wunde nach einiger Zeit anfängt zu nässen), sollte man sich nicht scheuen, auch eine oberflächliche Schnittwunde beim Arzt vorzustellen, um Infektionen zu verhindern.
Klagt das Kind über Empfindungsstörungen wie Kribbeln, Taubheit und größere Einschränkungen der Beweglichkeit? Blutet die Wunde sehr stark oder sogar pulsierend und spritzend? Dann sollte der Rettungsdienst über die Rufnummer 112 gerufen werden, da möglicherweise größere Verletzungen vorliegen.
Wie wird eine Schürfwunde beim Kind versorgt?
Anders als eine Schnittwunde betrifft die Schürfwunde vor allem die oberste Hautschicht. Das erscheint erst einmal harmloser und die Heilung einer solchen Verletzung verläuft in der Regel auch problemlos. Dennoch ist auch eine nässende oder blutende Schürfwunde oft sehr schmerzhaft, da viele kleine Nervenenden freiliegen und die offenen Stellen häufig Kontakt mit der Kleidung haben, bei welcher Reizungen durch Reibung entstehen können.
Nun ist das Kind gestürzt und hat eine flächige Schürfwunde an einer dafür typischen Stelle wie Knie oder Ellenbogen. Wie geht man hier bei der Wundversorgung vor? Sie ist an dieser Stelle genauso wichtig wie beim Haut-Schnitt, um Infektionen sowie eine unschöne Narbenbildung zu verhindern.
Anders als die Schnittverletzung können Schürfwunden unter fließendem Wasser von Schmutz und Steinchen befreit werden. Dazu nimmt man eine saubere Pinzette und behandelt die Stelle im Anschluss mit einer geeigneten Desinfektionslösung.
Abgedeckt wird die Schürfwunde, insbesondere wenn sie stets Kontakt zur Kleidung des Kindes hat, im Anschluss mit einem luftdurchlässigen Pflaster. Es ist darauf zu achten, dass das Kind die Wunde möglichst in Ruhe lässt.
Auch verkrustete Stellen dürfen an Ort und Stelle bleiben, bis sie sich von selbst lösen. Ansonsten gilt bei der Schürfwunde das gleiche wie bei der Schnittwunde: Sind sich Eltern bei der Wundversorgung unsicher oder äußert das Kind ungewöhnliche Beschwerden (wie starke Schmerzen), dann sollte die Verletzung unbedingt beim Kinderarzt vorgestellt werden.
Was gibt es zum Thema Wundversorgung noch zu wissen?
Bei Verletzungen aller Art ist es für die richtige Wundversorgung nicht nur wichtig zu wissen, wie diese entstanden sind. Es ist ebenfalls von Bedeutung, ob der Impfschutz gegen Tetanus bei der betroffenen Person noch aktuell ist. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um ein Kind oder einen erwachsenen Patienten handelt, denn eine Infektion kann schwerwiegende Folgen nach sich ziehen.
Ob Schnittwunde oder Schürfwunde: Eltern sollten aufmerksam mit ihrem Kind umgehen und es ernstnehmen, wenn es von aufkommenden Beschwerden berichtet.
Nur so kann gewährleistet werden, dass eine Entzündung der Wunde rechtzeitig erkannt wird. Der richtige Ansprechpartner beim Verdacht auf eine Infektion ist der Kinderarzt. Er kann eine professionelle Wundversorgung durchführen und hat zudem Kenntnis über den Impfstatus des Kindes.
Quellenangaben:
- „Schnitt-/Schürfwunden“. Kinderaerzte-im-netz.de: Link, Zugegriffen 11. Dezember 2022.
- „Schürfwunden richtig versorgen“. Barmer.de: Link . Zugegriffen 11. Dezember 2022.
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