Familienfreundliche Lösungen für den Umgang mit Hausstaubmilbenallergien zu Hause und auf Reisen

Eine gesunde Portion Schlaf ist nicht nur für die kindliche Entwicklung enorm wichtig, sondern auch für den Familienfrieden. Wenn du oder deine Kinder an einer Hausstaubmilbenallergie leiden, ist an erholsamen Schlaf oft nicht zu denken.

Stattdessen melden sich unerwünschte Symptome wie Niesen, verstopfte Nase, juckende Augen und Atembeschwerden direkt nach dem Aufwachen zu Wort. Diese Einschränkungen sind nicht nur unangenehm, sondern können ohne Behandlung chronisch werden und beispielsweise allergisches Asthma hervorrufen.

Es gibt jedoch Maßnahmen, die ihr gemeinsam als Familie ergreifen könnt, um eine komfortable, gesunde und sichere Umgebung zu schaffen und so die Hausstaubmilbenallergie in den Griff zu bekommen – sowohl im eigenen Zuhause als auch auf Reisen.

Mach das Thema Sauber  keit zur Familienangelegenheit

Wenn von einer Hausstaubmilbenallergie die Rede ist, bezieht sich diese auf eine allergische Reaktion auf die Ausscheidungen der Hausstaubmilbe. Die kleinen Spinnentiere lieben ein feuchtwarmes Klima, wie es in einem Kinderbett, in Kuscheltieren oder Polstermöbeln zu finden ist. Zwar sind sie in der Regel harmlos, aber ihre Exkremente enthalten Proteine, die allergische Reaktionen auslösen.

Egal, ob deine Kinder oder ihr als Eltern allergisch seid: Die Bekämpfung der Ursachen sollte zur Familienangelegenheit werden. Involviere deinen Nachwuchs spielerisch in die Maßnahmen, damit diese zu einer natürlichen Routine im Alltag werden. Wir geben Tipps, wie das gelingt.

Veranstalte wöchentliche Familienputztage

Eine saubere Umgebung ist in einem Allergikerhaushalt das A und O. Die Fußböden sollten nach Möglichkeit alle ein bis zwei Tage feucht gewischt werden, um den Staub zu binden, statt ihn aufzuwirbeln. Verwende zudem regelmäßig einen Staubsauger mit einem HEPA-Filter, um Hausstaubmilben und Allergene effektiv zu entfernen.

Legt einen regelmäßigen Familienputztag fest, an dem allen Familienmitgliedern eine Aufgabe zugeteilt wird: Eine Person wischt den Kinderzimmerboden, die andere wäscht die Bettwäsche und das dritte Mitglied saugt die Polstermöbel ab.

Beim „Staubjäger“-Spiel können kleine Kinder mit einem feuchten Lappen und Taschenlampe bewaffnet auf „Staubjagd“ gehen. Für das Auffinden jedes „Staubmonsters“ oder für das sauberste Zimmer können kleine Preise oder ein zusätzlicher Vorleseabend vergeben werden.

Für noch mehr Schwung sorgt eine Playlist mit den Lieblingssongs aller Familienmitglieder. So wird aus einer nervigen Hausarbeit ein unterhaltsamer Familientag, auf den sich alle freuen.

Wasche alle Textilien und Kuscheltiere regelmäßig

Nicht nur das regelmäßige Reinigen aller Oberflächen ist wichtig, sondern auch das Waschen aller Textilien wie Bettwäsche, Kissenbezüge, Schlafanzüge und Vorhänge bei mindestens 60 Grad – dies tötet die Milben ab und entfernt ihre Allergene.

Kuscheltiere sind die liebsten Begleiter jedes Kindes und ein idealer Nährboden für Hausstaubmilben. Da viele Plüschtiere einen Waschgang bei 60 Grad nicht vertragen, ist das mehrstündige Einfrieren im Gefrierfach bei -18 Grad eine gute Alternative.

Wie wäre es, wenn dein Kind das regelmäßige Einfrieren des Lieblingsteddys in spannende Rollenspiele wie eine Nordpolexkursion integriert?

Gestalte das Kinderzimmer allergikerfreundlich

Da sich Hausstaubmilben in einem feuchtwarmen Milieu besonders wohlfühlen, bietet das Schlaf- und Kinderzimmer den perfekten Nährboden. Daher sind die folgenden Maßnahmen für eine Linderung der Allergiesymptome besonders wichtig:

  • Halte die Luft mit einem Luftreiniger mit integriertem HEPA-Filter sauber: Dieser filtert nicht nur Hausstaubmilben, sondern auch andere Allergene wie Pollen und Tierhaare aus der Luft.
  • Sorge mit einem Luftentfeuchter für eine geringe Luftfeuchtigkeit zwischen 35 und 50 Prozent. Erkläre deinem Kind, dass es das Zimmer morgens nach dem Aufstehen und abends vor dem Zubettgehen gründlich durchlüften soll.
  • Verlege einen leicht zu reinigenden Bodenbelag wie Fliesen oder Holz.
  • Verwende allergikerfreundliche Matratzen- und Kissenbezüge, sogenannte Encasings, um das Einnisten von Milben zu verhindern.
  • Kaufe hypoallergene Plüschtiere und Bettwäsche: Diese bestehen aus allergikerfreundlichen Materialien wie Bambusfasern, welche für Hausstaubmilben weniger anfällig und so bestens für stundenlanges Kuscheln geeignet sind.
  • Reduziere die Anzahl an Plüschtieren und Dekorationsgegenständen auf ein Minimum, um keinen zusätzlichen Wohlfühlort für Milben zu bieten. Schlage deinem Kind stattdessen vor, die Gegenstände regelmäßig zu rotieren. So kann es sich laufend über „neues“ Spielzeug freuen.

Weitere hilfreiche Ratschläge bekommt man auf Ärtzeblatt.de.

Sorgenfreier Familienurlaub trotz Hausstaubmilbenallergie

Nicht nur im Alltag kann eine Hausstaubmilbenallergie eine Herausforderung darstellen. Wenn der Nachwuchs auf Reisen allergische Symptome zeigt, sind die Urlaubsfreuden schnell getrübt. Daher ist es wichtig, bereits bei der Urlaubsplanung auf allergikerfreundliche Unterkünfte und Reiseziele zu achten und die Reiseapotheke aufzustocken.

Wähle allergikerfreundliche Unterkünfte und Reiseziele

Da Hausstaubmilben in feuchten und warmen Temperaturen zwischen 18-27 Grad gedeihen, sind trockene und kühle Reiseziele besser geeignet. Das gleiche gilt für hoch gelegene Bergregionen wie die Alpen, da sich die kleinen Milben aufgrund der geringeren Luftfeuchtigkeit nicht wohlfühlen. Wähle eure Urlaubsdestination entsprechend aus.

Heutzutage gibt es viele Unterkünfte, die speziell auf die Bedürfnisse von Allergikern zugeschnitten sind oder zumindest einige allergikerfreundliche Zimmer im Repertoire haben. Diese bieten speziell behandelte Betten, Encasings und hypoallergene Bettwäsche an. Bei einem kurzen Anruf vor der Buchung kannst du dich versichern, dass das Zimmer für Allergiker geeignet ist und extra gründlich gereinigt wird.

Alternativ kannst du ein allergikerfreundliches Reisekissen sowie Bezüge mitbringen, um auf Nummer sicher zu gehen. Ein kleiner tragbarer Luftreiniger mit HEPA-Filter kann auch in der Ferienunterkunft für gute Nachtluft sorgen.

Lasse bei der Wahl der allergikerfreundlichen Unterkunft nicht die Familienfreundlichkeit außer Acht: Ein großes Zimmer, genügend Schlafgelegenheiten und praktische Baby- und Kinderausstattungen wie Flaschenwärmer oder Hochstühle sowie eine Kinderbetreuung können wichtige Faktoren für einen erholsamen Urlaub sein. Komfort ist besonders dann wichtig, falls die Allergiesymptome doch einmal zuschlagen sollten.

Schnelle Hilfe dank gut gefüllter Reiseapotheke

Insbesondere bei einer Reise ins Ausland, wo ihr die lokalen Gegebenheiten nicht kennt, ist es wichtig, dass ihr euch bei allergischen Reaktionen schnell selbst helfen könnt. Medikamente wie Antihistaminika, Nasensprays und Augentropfen können die schlimmsten Symptome lindern.

Spreche die Reiseapotheke nach Möglichkeit vorher mit dem Kinderarzt oder Allergologen durch. Notiere zudem das Wort für Hausstauballergie in der Landessprache sowie die Notfallnummern von Apotheken und Ärzten im Urlaubsort.

Mit der richtigen Vorbereitung kann der Familienurlaub trotz Hausstaubmilbenallergie zu einem unvergesslichen Erlebnis werden. Wir wünschen viel Erfolg bei der Implementierung aller Maßnahmen und einen symptomfreien Familienalltag.

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Nadine Launstein

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