Taschengeldtabelle für Kinder: Wie viel Taschengeld ist in Ordnung?

Wie viel Taschengeld in welchem Alter? Diese Frage treibt alle Eltern umher. Sollte es überhaupt ein Taschengeld geben? Die Mehrheit sagt ja, weil Kindern somit frühzeitig der verantwortungsvolle Umgang mit Geld gelehrt werden kann.

Höhe und Intervall des „Zahltags“ sollen dabei helfen, den Wert von Bargeld richtig einzuschätzen. Hierbei taucht vermehrt der Begriff Taschengeldtabelle auf. Was hat es mit dieser auf sich und wie sind die Empfehlungen?

Taschengeldtabelle Eltern Tipps

Wir behandeln das Thema Taschengeld heute aus verschiedenen Blickwinkeln. Um unseren lesenden Eltern ein paar Gedankenbeispiele zu geben. Schlussendlich müssen Sie aber selbst entscheiden, ob und wie viel Taschengeld für Ihr Kind genau richtig ist.


Taschengeldtabelle vom Jugendamt: Eine Richtlinie für Eltern

Vom Jugendamt wird meist einmal im Jahr eine Taschengeldtabelle veröffentlich. Sie dient als grobe Richtlinie für Eltern. Ein Taschengeld-Gesetz gibt es nicht, auch wenn sich das viele Kinder wünschen würden. Ihnen steht es also frei, diese Empfehlung zu befolgen oder selbst eine Taschengeldtabelle zu erstellen. Für 2017 sieht das so aus:

Kindesalter  Taschengeld
4 – 5 Jahre 0,5 Euro pro Woche
6 – 7 Jahre 1,50 – 2 Euro pro Woche
8 – 9 Jahre 2 – 3 Euro pro Woche
10 – 11 Jahre 13 – 16 Euro pro Monat
12 – 13 Jahre 18 – 22 Euro pro Monat
14 – 15 Jahre 25 – 30 Euro pro Monat
16 – 17 Jahre 35 – 45 Euro pro Monat
18 Jahre 70 Euro pro Monat

Unser Tipp: Kopieren Sie sich diese Taschengeldtabelle zum Ausdrucken in ein leeres Dokument. Leiten Sie es anschließend an Ihren Drucker weiter.

Mit den 50 Cent pro Woche bei Kleinkindern, gehen viele Eltern noch mit. Einem 18-jährigen Kind 70 Euro pro Monat als Taschengeld zu spendieren, ist dann von der finanziellen Situation abhängig. Bei mehreren Kindern wird dies schnell ein dreistelliger Betrag.

Nun könnte Sie sagen, dass ein volljähriges Kind einen Teil seines Kindergeldes verdient hat. Aber wie gesagt, dies hängt von individuellen Umständen ab. Mit den 70 Euro im Monat, könnte sich der junge Erwachsene bspw. seine Kleidung und Schuhe selbst kaufen. Was uns schon zur nächsten Frage führt.

Mehr Infos auch auf der BSB Seite: Link


Wie viel Taschengeld in welchem Alter?

Die Empfehlung vom Jugendamt ist sehr pauschal. Nicht nur die Höhe muss von Ihnen sinnvoll bestimmt werden. Klären Sie zudem den Verwendungszweck, wenn es sich um zweistellige Eurobeträge handelt. Soll davon Spielzeug und Zeitschriften gekauft werden oder etwas anderes?

Besitzt Ihr Kind nur ein paar Cent pro Woche, darf es frei entscheiden. Aber mehrere Euros nur für Süßigkeiten auszugeben, erscheint dagegen nicht klug.

Interessant ist der Wechsel vom Kind zum Jugendlichen, der laut Tabelle ab dem 10. Lebensjahr stattfindet. Denn nun soll es das Taschengeld nicht pro Woche, sondern monatlich geben. In der Annahme, dass sich Ihr Kind die größere Geldmenge nun über einen längeren Zeitraum aufteilen kann.

Wir sind keine Freunde von solch pauschalen Aussagen. Schlussendlich müssen Sie es testen und immer wieder mit Ihrem Kind das Gespräch über Finanzen suchen. Bleiben Sie ruhig, wenn das Experiment die ersten Male nicht das gewünschte Ergebnis erzielt. Mancher Nachwuchs lernt den richtigen Umgang mit Geld sehr schnell, andere können sich weniger gut beherrschen, wenn Sie vor einem Süßigkeitenregal stehen.

Wie viel Taschengeld & Kleidergeld


Eltern sind die Vorbilder ihrer Kinder

Ungeachtet des Taschengeldes, müssen Eltern die Vorbilder ihrer Kinder sein. Denn häufig ist zu beobachten, dass ein monatliches Budget nicht eingehalten wird und die Kinder es nachahmen. Hierfür braucht es einen gewissen Weitblick. Egal ob Sie finanziell gut gestellt sind oder vorübergehend von Hartz 4 leben müssen, Ihr Nachwuchs orientiert sich an Ihnen.

Wenn Sie dagegen eigene Regeln für das Budget aufstellen, lernen auch Ihre Kinder davon. Es lässt sich im Leben alles erarbeiten. Leben Sie es den Kindern vor und sie werden es nachmachen. Egal ob beim Kleidergeld oder dem Taschengeld im Allgemeinen. Und wie gesagt, bitte führen Sie immer wieder den Dialog mit Ihrem Kind.

Bspw. darüber, wie man mit den Geldgeschenken von Oma und Opa umgehen sollte. Zeigen Sie, dass Sparen Spaß machen kann und welcher Sinn dahintersteckt. So könnten von jedem erhaltenen Euro bis zu 50 Cent ins Sparschwein gehen. Der Rest darf sofort frei ausgegeben werden.


Kindern den Umgang mit Geld lehren

Egal ob Ihr Kind 6, 12, 14, 16 oder 18 Jahre alt ist: Der richtige Umgang mit Geld will gelernt sein. Ein absolutes Streitthema, weshalb wir Ihnen bis hierhin nur Tipps gegeben haben. Denn schlussendlich müssen Sie jedes Mal eine individuelle Lösung finden. Alleinerziehende können Ihrem 18-jährigen Kind nur selten 70 Euro pro Monat an Taschengeld geben (so wie es die Tabelle vom Jugendamt rät). Auch Heimkindern steht in der Regel deutlich weniger zur Verfügung.

Was damit ausdrücken wollen ist: Sie sollten sich mehr als einmal Gedanken zum Taschengeld, dessen Nutzung und Höhe machen. Vielleicht hilft Ihnen dieses Video dabei, ein besseres Verständnis dafür zu entwickeln:


Erlebnisse statt Taschengeld schenken

Bedenken Sie dabei auch, dass sich im Leben nicht immer alles um Geld dreht. Jagen Sie ständig den Euros hinterher, werden es Ihre Kinder ebenso handhaben. Was Ihnen im Leben deutlich mehr bringt, dass sind gemeinsame Erlebnisse. Nehmen Sie einen Teil vom Ersparten, um damit Ausflüge ins Kino, Schwimmbad oder Spielhaus zu organisieren.

Egal wie viel Taschengeld sie geben, allein damit schaffen Sie keine schöne Kindheit. Vielmehr ist es die Zeit zusammen und davon so viel wie möglich. Ob daheim oder unterwegs, dieses Beisammensein zählt mehr als alles andere.

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Nadine Launstein