Aufgrund der immer noch historisch niedrigen Zinsen für Festgeldanlagen sind Fonds für Kinder als Sparanlage die derzeit beste Wahl. Fonds vereinigen durchaus respektable Zinssätze mit einem vertretbaren Risiko.
Dies gilt insbesondere für große Index-basierte Fonds, zumal dann, wenn sie die global gehandelt werden. Worauf Anleger bei Fonds sonst noch so beim Fondserwerb achten sollten, darüber informiert der nachfolgende Beitrag.
Fonds lassen sich als Topf beschreiben, in dem Sparende Gelder einlegen können. Dieses eingesammelte Geld wird von Fondsmanagern an den Kapitalmärkten in verschiedene Wertpapierarten sowie in Immobilien investiert.
Je nach Art ihres Investments nennt man diese Fonds etwa Aktien-, Renten- oder Immobilienfonds. Sogenannte gemischte Fonds bestehen dagegen aus mehreren dieser Investmentarten.
Gibt es spezielle Fonds für Kinder?
Alleine dem Nachwuchs vorbehaltene Fonds für Kinder gibt es nicht. Auch gibt es keine offiziellen Bestimmungen hinsichtlich der Eigenschaften, die ein solcher Fonds mitbringen sollte.
Stattdessen belegen inzwischen fast alle Kreditinstitute mit dem Begriff Fonds für Kinder solche Fonds, die sehr risikoarm sind und eine extrem lange Laufzeit von mindestens fünf, wenn nicht zehn bis fünfzehn Jahren haben.
Aufgrund dieser langen Laufzeit werden Wertschwankungen in der Regel automatisch ausgeglichen, was das Risiko für den Anleger – verglichen etwa mit Aktieninvestments – erheblich reduziert.
Eine weitere Sicherheit besteht darin, dass Fonds ja aus Anteilen mehrerer Unternehmen bestehen. Gerät also eines dieser Unternehmen in eine finanzielle Schieflage, so kann dies durch die Wertentwicklung der anderen Unternehmen wieder ausgeglichen werden.
Diese Möglichkeit besteht natürlich bei Aktieninvestments nicht. Daher gelten Fonds als grundsätzlich risikoarm. Zu den besonders geeigneten Fonds für Kinder zählen daher insbesondere Index-basierte und möglichst breit gestreute ETF-Fonds. Mehr Infos hier: ETF Sparplan für Kinder
Unterschied zwischen Fonds und ETFs
Der Begriff Fonds bezeichnet ganz generell einen zweckgebundenen Geldmittelbestand, der durch private, unternehmerische oder auch öffentliche Einzahlungen zustande kommt. Neben den staatlichen Fonds gibt es eine unüberschaubare Vielzahl von Fonds, die durch unternehmerische Emittenten aufgelegt, betrieben, teils an den Börsen gehandelt und stets durch Anleger finanziert werden.
Aus rechtlicher Sicht zählen die letztgenannten Fonds zum Sondervermögen eines Unternehmens. Dies bedeutet, dass die Anlegergelder im Falle einer Insolvenz der Fondsgesellschaft geschützt sind. Fondsgelder zählen also nicht zur Konkursmasse, sondern werden an die Anleger zurückgezahlt.
Der Begriff ETF steht für “Exchange Traded Funds.” Es handelt sich also dabei um einen Fonds-Typ, der im Unterschied etwa zu Aktien- oder Mischfonds nicht über den Emittenten, sondern nur über die Börsen gehandelt wird. Die meisten ETF basieren auf einem Index wie beispielsweise dem DAX.
Daher werden ETF oftmals auch Indexfonds genannt. Dies bedeutet, sie folgen mit ihrer Anlagestrategie exakt der Entwicklung des ihnen zugrunde liegenden Index. Diese Strategie führt zu einer sehr breiten Risikostreuung, was insbesondere für große und global gehandelte ETF gilt.
Aus diesem Grund gelten Index-basierte ETF als besonders sichere Geldanlage. Fast jeder fachkundige Artikel zum Thema Fondssparen für Kinder empfiehlt daher ETF als geeignete Anlageform.
Monatliches Fondsparen für Kinder: Welcher Betrag ist sinnvoll?
Dies hängt entscheidend von drei Faktoren ab, die sich im Wesentlichen selbst erklären:
- Wofür genau wird die angesparte Summe benötigt?
- Wie hoch darf die monatliche Sparrate maximal sein?
- Wie lang ist die Laufzeit des Sparvertrags?
Einfach ist es, wenn man bereits weiß, wofür genau das Geld benötigt wird. Einmalige geplante Anschaffungen, etwa für einen Führerschein oder PKW lassen sich ziemlich genau vorab kalkulieren.
Schwieriger wird es, wenn das angesparte Geld als monatliche Hilfe zum Lebensunterhalt gedacht ist – etwa während der Ausbildung. Hierbei erweisen sich Sparplan-Kalkulatoren – wie der auf der Site der Stiftung Warentest – als überaus hilfreich. Mit ihnen lässt sich schnell ausrechnen, wie hoch eine monatliche Sparrate ausfallen und wie lange sie gezahlt werden muss, um zum Laufzeitende einen bestimmten Betrag zu erhalten.
Mit einem solchen Kalkulator lässt sich auch die optimale Laufzeit eines Sparvertrags leicht berechnen. Wer etwa zehn Jahre lang monatlich 50 Euro in einen ETF Sparplan einzahlt, kommt bei einer erwartbaren Rendite von 5 Prozent auf ein Endkapital von 7.633 Euro, und dies bei Einzahlungen von insgesamt 6.000 Euro. Der Gesamtertrag beläuft sich also bei diesem Beispiel auf 1.633 Euro.
Wird dagegen zu den gleichen Konditionen gleich 20 Jahre lang monatlich 50 Euro angespart, so beläuft sich das Endvermögen auf 20.067 Euro – und dies bei Einzahlungen von insgesamt 12.000 Euro. Der Gesamtertrag beträgt also in diesem Fall 10.067 Euro. Er übersteigt damit den Gesamtertrag des ersten Beispiels um ein Vielfaches, während die Einzahlungen nur doppelt so hoch waren.
Vorausschauend handelt daher, wer möglichst frühzeitig mit dem Fondssparen für Kinder beginnt und von vornherein weiß, welche Gesamtsumme er in etwa ansparen möchte. Wer sich nicht sicher ist, ob er die Sparrate über lange Jahre bedienen kann sollte einen Sparplan wählen, bei dem sich die Sparraten jederzeit ändern sowie zeitweise aussetzen lassen.
Anlageziele für Kinder: Sicherheit geht vor
Inzwischen bieten viele Banken Fondssparen für Kinder an – dies unter teils ulkig-hippen Namen wie etwa “Junior-Depot” (Consorsbank), “ETF-Sparen für Kids” (Postbank) oder “HiPP Mein BabyClub” (Commerzbank). Bei ihnen wird Sicherheit groß geschrieben.
Riskante Anlageformen sind daher bei den meisten Kinderkonten grundsätzlich ausgeschlossen. Dies wirkt sich natürlich auch auf die erwartbaren Renditen aus, die beim Fondssparen für Kinder in der Regel etwas geringer sind.
Vor allem aus Gründen der Sicherheit werden bei Kinderkonten daher auch vornehmlich ETF als geeignete Anlageform genannt. Mit ihrer breiten Risikostreuung und ihrer Index-basierten Anlagestrategie gelten sie als fast so sicher wie Festgeldanlagen, erwirtschaften aber eine deutlich höhere Rendite.
Breit gestreute ETFs: MSCI World, S&P 500, Vanguard FTSE All-World
Eine breite Streuung bedeutet, dass der betreffende ETF Wertpapiere von sehr vielen Unternehmen hält, die zudem verschiedenen Branchen entstammen und im Idealfall global gehandelt werden. Je breiter ein ETF aufgestellt ist, desto geringer ist sein Risiko, veritable Verluste zu erleiden.
Dies hat folgenden Grund: macht ein Unternehmen, von dem der ETF Anteile hält Verluste, so werden sie zumeist durch die erwirtschafteten Gewinne der anderen ETF-Unternehmen ausgeglichen.
Wer also auf der Suche nach möglichst sicheren Fonds für Kinder ist, sollte auf ETF mit einer breiten Streuung setzen. Dies trifft auf jeden Fall auf den ETF MSCI World Index zu. Der gilt Analysten als Index mit der breitesten Streuung überhaupt, enthält Anteile aus zahlreichen Branchen und Ländern und wird zudem weltweit gehandelt. Sehr breit aufgestellt ist auch der US-amerikanische S&P 500-Index.
Dieser enthält Anteile der 500 größten US-Unternehmen. Als breit gestreut gilt auch Vanguard FTSE All-World ETF. Dieser US-Indexfonds wird von Finanzexperten oftmals als “Rundum-sorglos-ETF” bezeichnet. Er investiert in rund 3600 zumeist global operierenden Unternehmen – darunter die 500 wertvollsten Unternehmen der Welt.
Gibt es Fondsparen Testsieger von Finanztest (Stiftung Warentest)
Die Stiftung Warentest veröffentlicht regelmäßig Beiträge zum gesamten Themenkomplex Fondssparen. Dies gilt auch als auch hinsichtlich Fonds für Kinder. Finanztest empfiehlt dem Nachwuchs vor allem Index-basierte ETF-Sparpläne.
Dafür nennen sie mehrere gute Gründe. So gelten ETF als risikoarm, ihre Gebühren sind niedrig, man benötigt keinen Fondsmanager und ihr Verwaltungsaufwand ist dennoch sehr gering. Übertroffen werden sie in Punkto Sicherheit eigentlich nur von Festgeldanlagen. ETF bieten aber eine deutlich höhere durchschnittliche Rendite.
Diese lag in den letzten Jahren bei jährlich weit über sechs Prozent. Als besonders renditestark erwies sich der bereits erwähnte MSCI World Index. Der erwirtschaftete zwischen 1975 und 2019 eine durchschnittliche Jahresrendite von neun Prozent.
Insbesondere Fonds, die auf diesem Index basieren werden daher von Finanztest empfohlen. Dazu gehört beispielsweise der ETF MSCI World SRI PAB. Der bekommt von Finanztest dank seiner Nachhaltigkeit sogar die beste Bewertung.
Aus diesem Grund sind ETF-Sparpläne für Finanztest auch ideal dafür geeignet sich – oder den Kindern – langfristig ein Vermögen aufzubauen. Bei einer monatlichen Spareinlage von 200 Euro in einen ETF-Sparfonds kommt man – eine sechsprozentige Rendite vorausgesetzt – nach 30 Jahren auf ein Vermögen von knapp 200.000 Euro.
So wählt man den richtigen Fonds bzw. ETF aus
Internet-Tipps zu diesem Thema sollten stets skeptisch betrachtet werden. Nicht selten sind selbst Online-Ratgeber und Foren, die sich als völlig neutral und unabhängig geben in Wahrheit interessengeleitet und damit nicht objektiv. Bis zu einem bestimmten Grad gilt dies auch für die Banken und Online-Broker.
Bei denen kann nicht ausgeschlossen werden, dass sie nur Fonds anpreisen, die ihnen selber den höchste Provision einbringen. Weitaus klüger ist es, nachweisbar unabhängigen Finanzexperten zu vertrauen, die möglichst viel Sachverstand mitbringen. Auf die Stiftung Wartentest trifft erwiesener Maßen Beides zu.
Auf ihrer Test-Site gibt es zahlreiche, teils kostenfreie, teils kostenpflichtige, aktuelle Ratschläge rund um die Themenfelder Fonds und ETF. So findet sich dort eine Vergleichssite, mit der man die Details der gängigsten ETF (z.B. Gebühren, Streuung, Nachhaltigkeit, Risikoklasse) miteinander vergleichen kann.
Welches der geeignete Fonds für einen Anleger ist, hängt neben der eigenen Risikobereitschaft auch von weiteren, individuellen Faktoren ab:
- Wird das angesparte Geld für eine konkrete Investition benötigt?
- Wie viel Geld soll in welchem Zeitraum angespart werden?
- Besteht die monatliche Sparrate aus überschüssigem oder existenziell notwendigem Geld?
- Spielt der Punkt Nachhaltigkeit eine Rolle?
- Wie hoch ist die maximal leistbare monatliche Sparrate?
- Will man selber traden oder soll das Ansparen automatisiert werden?
- Wie hoch ist der für die Geldanlage benötigte zeitliche Aufwand?
- Fondssparen für Kinder wg. steuerlicher Erwägungen?
DEKA und DWS Fonds eine gute Wahl?
DEKA Fonds stammen von der Sparkassen-Fondstochter Dekabank. Die aktiv gemanagten DEKA Fonds haben bei Analysten aufgrund mickriger Renditen und hoher Gebühren einen durchwachsenen Ruf. Die Wirtschaftswoche titelte hierzu beispielsweise: “Der große Deka-Bluff”.
Weitaus besser schnitten die Fonds der Deutsche-Bank-Fondstochter DWS ab. Die steht zwar seit längerem unter Greenwashing-Verdacht, Analysten stufen aber die meisten ihrer Fonds als empfehlenswert ein. Grund: In sieben der letzten zehn Kalenderjahre entwickelten sich DWS Fonds besser als ihr Vergleichsindex CDAX.
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