Wie lange sind Kinder in der Haftpflicht mitversichert?

Wenn der Nachwuchs gerade zur Welt gekommen ist, haben die meisten Eltern ganz andere Sorgen als den Status ihrer Versicherung. Der kleine Erdenbürger muss erst einmal ankommen und sich in der neuen Welt zurechtfinden.

Doch während sich der Nachwuchs noch sorglos in den elterlichen Armen geborgen fühlen kann, sollte das Thema Versicherungen nicht zu lange auf die Ersatzbank geschoben werden. Denn spätestens, wenn das Kind die ersten Schritte macht, wird die Haftpflichtversicherung plötzlich wichtiger denn je. Ist bereits eine Police vorhanden, reicht der Wechsel in den Familientarif aus. Die meisten Versicherer ermöglichen das ganz ohne Komplikationen.

Brauchen Familien überhaupt eine Haftpflichtversicherung?

Versicherungen kosten Geld und davon ist nach der Geburt eines neuen Menschen meist weniger vorhanden als benötigt. Einige Policen sind aber nicht nur empfehlenswert, sondern obligat. Zu den wichtigsten Versicherungen für Familien gehört die private Haftpflichtversicherung, denn sie kann im Ernstfall das Vermögen schützen.

Verglichen mit dem monatlichen Beitrag sind die Leistungen immens und sie können der entscheidende Faktor sein, wenn es zu einem Schadensfall kommt. Ein Schaden entsteht oft schneller als gedacht, wie folgende Beispiel zeigen:

  • Ein Unfall beim Spielen fügt dritten Personen einen Schaden zu.
  • Beim Fußballspielen zerstört der Ball das Fenster der Nachbarn.
  • Beim Toben ruiniert das Kind die Brille des besten Freundes.

Die finanziellen Folgen eines Schadens müssen vom Verursacher getroffen werden. Da Kinder noch nicht haftbar gemacht werden können, werden in diesem Fall die Eltern zur Kasse gebeten. Schon ein harmloser Familienausflug kann ungeahnte Folgen haben und die Möglichkeiten der Absicherungen sind groß.

Kinder im freien

Der richtige Tarif für die ganze Familie

Ob und wie lange Kinder in der Haftpflichtversicherung ihrer Eltern mitversichert sind, hängt vom gewählten Tarif ab. Die Versicherung einfach weiterlaufen zu lassen und nach der Geburt des Kindes nicht zu reagieren, ist somit keine gute Idee. Die beste Lösung ist ein Familientarif, denn hier werden nicht nur Lebens- oder Ehepartner, sondern auch die Kinder umfassend mitversichert.

Tipp: Die Umstellung des Tarifs sollte nicht erst erfolgen, wenn der Nachwuchs mit dem eigenen Kinderfahrrad die Nachbarschaft unsicher macht, sondern unmittelbar nach der Geburt. Schon ein Säugling kann der geliebten Tante die Brille von der Nase reißen und sie geht zu Bruch. In diesem Fall fällt der Schaden zwar noch verhältnismäßig gering aus, doch mit einer Versicherung wären Sie geschützt.

Versicherungsschutz bis nach der Ausbildung

Die Zahl der Hochschulabsolventen in Deutschland steigt kontinuierlich an, wie man in dieser Studie sehen kann. So haben viele Kinder das 18. Lebensjahr bereits vollendet, bevor die eigene Ausbildung oder das Studium abgeschlossen ist. Insbesondere während des Hochschulbesuchs ist noch kein eigenes Einkommen vorhanden, sodass der Gedanke an eine eigene Haftpflicht absurd erscheint.

Die gute Nachricht ist: Bis zum Ende der Ausbildung bleiben Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in der privaten Haftpflichtversicherung ihrer Eltern versichert. Erst wenn die Ausbildung abgeschlossen wurde, wird eine eigene Police fällig. Dabei spielt es keine Rolle, ob die studierende Person im Haushalt der Eltern lebt oder in einer Studenten-Wohngruppe. Entscheidend ist, dass rechtzeitig auf den Familientarif umgesetzt wurde.

Wechsel zum Familientarif – es geht einfacher als gedacht

Nach wie vor gibt es Menschen, die aus finanziellen Gründen keine private Haftpflichtversicherung abgeschlossen haben, wie man hier nachlesen kann. Die Folgen können immens sein und spätestens wenn Nachwuchs ins Haus steht, gibt es keinen Weg an der Versicherung vorbei.

Ist hingegen bereits eine Police vorhanden, funktioniert der Wechsel in den neuen Tarif ohne Schwierigkeiten. Sofern das Angebot der eigenen Versicherung nicht ansprechend erscheint, bietet der Wechsel auch die Möglichkeit, direkt einen anderen Versicherer wie z.B. diesen hier auszuwählen.  Es kann sich daher lohnen, verschiedene Angebote einem Vergleich zu unterziehen.

Beim Wechsel sollten folgende Dinge unbedingt beachtet werden:

  • Mitversicherung aller im Haushalt lebenden Kinder nebst Ehepartner
  • Einschluss deliktunfähiger Kinder in die Versicherung
  • Check-Up möglicher Zusatzleistungen wie Mietsachschäden, Schlüsselverlust etc.
  • Überprüfung der Deckungssumme

Die Verbraucherzentrale beziffert die Deckungssumme mit mindestens 10 Millionen Euro, im Idealfall liegt diese noch höher. Beiträge für die Familienversicherungen werden einmal pro Monat einmal pro Quartal oder auch einmal pro Jahr geleistet.

Tipp: Durch die Entscheidung für eine jährliche Zahlungsweise ist es oft möglich, bares Geld zu sparen, da die Vorauszahlung von vielen Versicherungen mit Preisnachlässen prämiert wird. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Zahlung einmal pro Jahr einkalkuliert werden kann und dann während dem Rest des Jahres keine monatlichen Abgänge mehr auf dem Konto zu verzeichnen sind.

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Nadine Launstein
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